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Was der UN-Klimagipfel für die Modeindustrie bedeutet



old clothes and trash
Quelle: https://earth.org/statistics-about-fast-fashion-waste/#:~:text=2.6%20Million%20Tonnes%20of%20Returned,to%20get%20rid%20of%20them


Letzten Sonntag endete der UN-Klimagipfel in Ägypten und die Nachricht könnte nicht deutlicher sein: Regierungen und Unternehmen müssen tiefgreifendere und drastischere Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, wenn wir die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen wollen. "Die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf 1,5 °C ist entscheidend, da bei Überschreiten dieser Schwelle die Auswirkungen des Klimazusammenbruchs schnell katastrophal und in einigen Fällen unumkehrbar werden.


Obwohl es wegen komplizierter Lieferketten und Outsourcing schwierig sein kann, die genauen Auswirkungen der Modeindustrie auf die globale Umwelt zu berechnen, ist doch klar, dass dieser Sektor eine große Rolle spielt und dass Modemarken bis jetzt nicht genug getan haben, um ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die Modeindustrie ist stark auf fossile Brennstoffe angewiesen, verursacht zwischen 4% und 10% der weltweiten CO2-Emissionen und ist für ⅕ des weltweit jährlich produzierten Plastiks verantwortlich. 87% aller Textilien, die für Kleidung hergestellt werden, werden am Ende ihres Lebenszyklus verbrannt oder landen auf einer Mülldeponie. Berichten zufolge verbrennen viele Modemarken unverkaufte Kleidung sogar selbst oder schicken sie zu Mülldeponien in Ländern im Globalen Süden.


Poltet river in Bangladesch
Verschmutzung des Turag Fluss in Bangladesch durch die Modeindustrie, Quelle: https://www.thedailystar.net/star-weekend/environment/dark-flows-the-river-turag-1587946


Dennoch wird die Modebranche bis 2030 voraussichtlich über 50% mehr Treibhausgase ausstoßen. Außerdem überschwemmen die Modeunternehmen den Planeten mit immer mehr Produkten. Tatsächlich hat sich die Zahl der jährlich produzierten Kleidungsstücke seit 2000 mindestens verdoppelt und wird bis 2030 voraussichtlich auf 102 Millionen Tonnen ansteigen.


"Business as usual" ist keine Option mehr. Die Modewelt muss sich ändern - zum Wohle des Planeten und der Bevölkerung, aber auch ihrer Selbst wegen. Die Folgen des Klimawandels sind bereits weltweit spürbar, wobei die Länder des Globalen Südens unverhältnismäßig stark betroffen sind. Die Auswirkungen beeinträchtigen auch schon jetzt direkt die Modeindustrie selbst. Die letzten acht Jahre waren die heißesten seit Beginn der Aufzeichnung der Temperaturen, was in Ländern wie Indien und China zu massiven Ernteausfällen bei Baumwolle geführt hat und Arbeiter*innen auf dem Feld oder in Textilfabriken dazu zwang, bei extremer Hitze zu arbeiten.


a cotton farmer
Ein Baumwollpflanzer, zeigt auf das Hochwasser, das seine Ernte in Hasanabad, Pakistan, zerstört hat, Quelle: https://www.climatesignals.org/headlines/pakistan-floods-leave-cotton-workers-dreams-tatters


Es ist höchste Zeit zu handeln! Hier sind 3 wichtige Maßnahmen laut Expert*innen, die Modemarken ergreifen müssen, um den Klimawandel einzudämmen:


1. In Klimamaßnahmen und Forschung investieren

Bisher stand Nachhaltigkeit für die meisten Leute in der Modeindustrie nicht an erster Stelle. Einige haben ihre Verantwortung völlig ignoriert, Andere haben sich nur halbherzig bemüht oder hohle Greenwashing-Versprechen abgegeben. Es ist an der Zeit, dass Modehäuser Nachhaltigkeit ernsthaft priorisieren und massiv in Forschung und Technologien investieren.


2. Erkenntnisse untereinander austauschen

Keine Person, kein Unternehmen und keine Regierung kann den Klimawandel im Alleingang bewältigen. Den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verstehen ist ein komplexer Prozess, der die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten erfordert. Daher ist es wichtig, dass alle Parteien Erkenntnisse, Erfahrungen und Innovationen untereinander austauschen, um Klimaschutzmaßnahmen auszuweiten und zu beschleunigen.


3. Klare und ehrliche Kommunikation

Druck von Konsument*innen hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Nachhaltigkeit an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Leider ist es unter Modehäusern zu einem Trend geworden, leere oder manchmal sogar völlig falsche Behauptungen über die eigene Nachhaltigkeit zu treffen. Politische Institutionen wie die EU und die UN beginnen nun aufzuholen und arbeiten an strengen Vorschriften bezüglich Greenwashing. Wenn die Modeindustrie jedoch ernsthaft etwas gegen den Klimawandel unternehmen will, sollte Transparenz und Ehrlichkeit auch innerhalb der Branche zu den obersten Prioritäten gehören.


A label of clothes from h&m
Nach einer Greenwashing-Klage vermarktet H&M seine Produkte nicht mehr unter der Bezeichnung "Conscious", sondern bietet stattdessen genauere Angaben zu den Eigenschaften, die die Umweltauswirkungen eines Artikels reduzieren., Quelle: https://www.businessoffashion.com/articles/sustainability/greenwashing-fashion-marketing-sustainability-hm-regulation/?utm_source=newsletter_dailydigest&utm_medium=email&utm_campaign=Daily_Digest_081122&utm_term=OIBEL2BIHJEUZLE6G2MQDBGM5A&utm_content=top_story_1_cta


mimycri ist Teil der Modewelt und wir hoffen, dass wir durch unsere Arbeitsweise dazu beitragen können, eine nachhaltigere und gerechtere Realität zu schaffen. Unsere Vision ist eine globale Modeindustrie, die mehr Rücksicht auf die Umwelt und die Menschen, die auf diesem Planeten leben, nimmt. Wie alle anderen in dieser Branche haben auch wir noch nicht die perfekte Lösung gefunden, unseren positiven Fußabdruck zu maximieren, und wir lernen ständig dazu. Wenn du mehr über Innovationen, Neuigkeiten aus der Modewelt und “best practices” wissen möchtest, dann sieh dir folgende Aufklärungs-Organisationen an:

Fashion Revolution - ist die weltweit größte mode-aktivistische Bewegung. Sie mobilisieren "Bürger, Marken und politische Entscheidungsträger durch Forschung, Bildung und Interessenvertretung" und setzten sich für eine "saubere, sichere, faire, transparente und verantwortungsvolle Modeindustrie" ein, die "die Umwelt erhält und wiederherstellt und Menschen über Wachstum und Profit stellt".

IndustriALL - Die Global Union vertritt 50 Millionen Arbeiter*innen aus den Bereichen Bergbau, Energie und Herstellung in 140 Ländern. Sie kämpfen für "bessere Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftsrechte auf der ganzen Welt", stellen "die Macht der multinationalen Unternehmen" in Frage und setzen sich für ein neues "Wirtschafts- und Sozialmodell ein, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt und auf Demokratie und sozialer Gerechtigkeit basiert".

Sustainable Fashion Matterz - informiert über nachhaltige Praktiken in der Modeindustrie und produziert und verbreitet lösungsorientierte Inhalte. Ihr Ziel ist es, "Netzwerke von gebildeten Personen zu schaffen, die ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Verbrauchermacht nutzen, um die Modeindustrie in eine nachhaltigere Richtung zu lenken".


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